„Es ist unschätzbar wertvoll, dass die Mitglieder des Landesbetroffenenrats bereit sind, uns ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen, um anderen Betroffenen möglichst passgenau helfen zu können“, führte Stolz aus. „Die heute von mir ernannten Mitglieder werden ihre Perspektiven einbringen und die Landesregierung bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt beraten. Mein großer Dank gilt den Mitgliedern des neu gegründeten Landesbetroffenenrates, die sich für diese verantwortungsvolle Aufgabe bereiterklärt haben – Ihre Zivilcourage und Ihre Stimme unterstützen uns ganz maßgeblich bei dieser wichtigen Arbeit.“
Landesbetroffenenrat soll Umsetzung von betroffenenorientierten Hilfen unterstützen
Mit der Installation des Gremiums schafft Hessen eine Beteiligung für Menschen, die in Kindheit und Jugend sexualisierte Gewalt – in der Familie oder in Institutionen – erfahren haben. Hessen ist eines der ersten Länder, die diesen Schritt gehen.
Neun Personen zwischen 28 und 57 Jahren wurden von Ministerin Stolz bei der feierlichen Urkundenübergabe in ihr Ehrenamt einberufen. Wichtige Kriterien für die Auswahl waren unter anderem unterschiedliche Regionen in Hessen, unterschiedliche Tatkontexte und berufliche/biografische Hintergründe abzudecken.
Der Kinderschutzbeauftragte Alexander Bauer erklärte: „Ich habe in den Kennenlerngesprächen mit den unterschiedlichen Gremienmitgliedern bereits viele wertvolle Punkte für meine Arbeit mitnehmen können. Betroffene wissen, was gute Hilfe ausmacht und woran Systeme auch scheitern können – genau diese Unterstützung brauchen wir als Land, um uns in Zeiten steigender Fallzahlen an die Seite von Kindern und Jugendlichen stellen zu können.“ Auch der Interimsbetroffenenrat Hessen hat den Aufbau des Gremiums begleitet: „Mit dem Landesbetroffenenrat wird eine der zentralen Forderungen der am Landesaktionsplan beteiligten Betroffenenvertreter umgesetzt. Nur mit einem gut integrierten Landesbetroffenenrat kann die betroffenenorientierte Umsetzung des Landesaktionsplans und damit Schutz von Kindern und Jugendlichen und Hilfe für Betroffene gelingen. Wir wünschen den jetzigen Mitgliedern des Landesbetroffenenrats ein wirksames und kooperatives Arbeiten sowie ein starkes Miteinander.“
Gremium nimmt 2026 Arbeit auf
Die Mitglieder des Gremiums werden nach einer Konstituierungsphase 2026 ihre aktive Arbeit aufnehmen und in die Vernetzung treten. Denkbar ist hier eine Vernetzung mit den existierenden Beratungsstellen ebenso wie das Einbringen der fachlichen Expertise in der Landesregierung und Landesverwaltung.
Stolz betonte abschließend: „Um die Kinder und Jugendlichen im besten Fall schützen und ihnen im schlimmsten Fall bestmöglich helfen zu können, müssen wir den Bogen sehr weit spannen. Ich denke an unsere Aktivitäten bei Safe Sport, um Missbrauch im Sport entgegenzutreten. Hier hat Hessen eine starke Kooperation mit der Sportjugend Hessen, um sich für „Safe Sport“ einzusetzen. Aber auch die Kinder- und Jugendmedizin kann hier eine zentrale Rolle spielen. Diese nehmen wir Anfang November mit den starken Partnern unseres Pakts für Gesundheit in den Blick. Damit Kinder und Jugendliche in Hessen gesund und beschützt aufwachsen können.“