Eine Gruppe von 15 Personen steht in einem Kellergewölbe - vor Ihnen ein Schild mit der Aufschrift "Olympia in Deutschland".

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Ministerin Stolz begleitet Gründung des Zentrums für Safe Sport

Die Sportministerinnen und Sportminister der Länder haben auf der 52. Sportministerkonferenz (SMK) in Heidelberg ein deutliches Zeichen zum Schutz der Integrität des Sports gesetzt.

Unter hessischer Federführung im Themenfeld „Integrität des Sports“ fassten die Länder den Beschluss, den Prozess zur Einrichtung eines Zentrums für Safe Sport (ZfSS) für den Spitzensport weiterhin intensiv zu begleiten. Der Beschluss zeigt zudem klare erwartete Synergieeffekte zum Bereich des Breitensports auf, für den die Länder verantwortlich sind. Im ZfSS sollen künftig Maßnahmen zur Prävention, Intervention und Aufarbeitung interpersonaler Gewalt im Sport gebündelt werden. Die Sportministerkonferenz nimmt zudem, angesichts aktueller Vorfälle im Sport, die Sportorganisationen nochmals in die Verantwortung, eigenständig alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Betroffenen zu schützen und Täter konsequent aus dem Sport auszuschließen.

„Mit diesem Beschluss bekennen sich die Länder klar zur gemeinsamen Verantwortung, den Sport in Deutschland sicherer zu machen. Die Schaffung einer unabhängigen Struktur, die Opfern eine Stimme gibt und Prävention sowie Aufarbeitung nachhaltig stärkt, ist wichtig und richtig“, sagte Hessens Sportministerin Diana Stolz nach der Sitzung in Heidelberg.

Gemeinsamer Einsatz für mehr Schutz im Sport

Hessen hatte den Beschlussvorschlag gemeinsam mit Sachsen in die Konferenz eingebracht. Ministerin Stolz betonte, dass das geplante Zentrum unter Berücksichtigung der Anliegen der Landessportbünde in enger Abstimmung mit den Landessportbünden und der von den Ländern mitfinanzierten Unabhängigen Ansprechstelle des Vereins Safe Sport e. V. den bestehenden Ansprechstellen für Betroffene aufgebaut werden soll.

„Die Länder haben sich von Anfang an konstruktiv in die Ausgestaltung des Zentrums eingebracht. Besonders wichtig war uns, Synergien mit den Strukturen des Breitensports zu schaffen – also dort, wo täglich Millionen Menschen Sport treiben. Das Zentrum darf kein abstraktes Gebilde sein, sondern konkrete Unterstützung leisten, um Gewalt im Sport vorzubeugen und Betroffenen zu helfen. Daher wollen wir den eingeschlagenen Weg weitergehen“, so Stolz.

„Fälle, die uns in den vergangenen Jahren erschüttert haben, zeigen, welches Leid Betroffene von Missbrauch im Sport erfahren mussten. Es muss sichergestellt werden, dass ihnen zugehört wird – und dass solche Erfahrungen künftig bestmöglich verhindert werden. Das Zentrum für Safe Sport soll genau das leisten: Schutz geben, Vertrauen aufbauen und Verantwortung sichtbar machen. Schon jetzt sind aber die Sportorganisationen, die Vereine und Verbände aufgerufen, konsequent gegen Gewalt im Sport vorzugehen“, ergänzte die Ministerin.

Bundesweite Unterstützung für das Zentrum

Der Bund hatte im Rahmen der Konferenz die Pläne für den Aufbau des ZfSS vorgestellt. Die SMK begrüßte diese ausdrücklich. „Es ist gut, dass Bund und Länder beim Schutz vor Gewalt im Sport an einem Strang ziehen. Das geplante Zentrum für Safe Sport ist ein gemeinsamer Schritt hin zu mehr Sicherheit, Transparenz und Verantwortung und ein wichtiger Baustein für ein funktionierendes Gesamtsystem“, sagte Stolz. Der Bund plant die Gründung des ZfSS für das Frühjahr 2026 und hat sich bereit erklärt, die Anschubfinanzierung zu übernehmen.

Neben dem Thema „Safe Sport“ standen auf der 52. SMK weitere Schwerpunkte auf der Tagesordnung: die deutsche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele, Investitionen in Sportstätten über das Sondervermögen des Bundes sowie die Fortführung der Reformprozesse in der Leistungs- und Spitzensportförderung.

Die Sportministerkonferenz (SMK) ist eine Fachministerkonferenz der Länder. Sie tagt seit 1977 mindestens einmal jährlich und koordiniert die Sportpolitik der 16 Bundesländer. 2025 und 2026 hat Baden-Württemberg mit Ministerin Theresa Schopper den Vorsitz inne.