Hessische Staatskanzlei

Ministerpräsident Rhein übergibt Förderbescheide der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main

Ministerpräsident Boris Rhein hat die Bedeutung des Frankfurter Flughafens als „treibende Kraft für die hessische und regionale Wirtschaft“ hervorgehoben. Nötig sei dessen verantwortungsvolle Weiterentwicklung, durch die auch die Attraktivität der Rhein-Main-Region als Lebensraum erhalten bleibe, sagte der Regierungschef am Mittwoch in Frankfurt.

Rhein übergab dort als Vorsitzender der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main acht Förderbescheide über insgesamt rund 570.000 Euro an regionale Projekte mit den Themen Kultur, Soziales und Ökologie. Er sagte weiter: „Es ist ein wichtiges Ziel der Landesregierung, die Stärke und Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens für die Zukunft zu sichern. Gleichzeitig sind uns aber auch die Belastungen bewusst, die mit seinem Betrieb einhergehen.“

Frankfurter Flughafen ist ein entscheidender Standortfaktor für Hessen

Der Ministerpräsident erläuterte, der Frankfurter Flughafen sei ein entscheidender Standortfaktor für Hessen und ein Garant für tausende Arbeitsplätze. „Diese Arbeitsplätze sind aber nur dann gut und sicher, wenn der Flughafen über Perspektiven verfügt, um seine führende Rolle als Wirtschaftsmotor für die Region auszufüllen“, sagte der Regierungschef und fügte an: „Es ist zugleich Aufgabe der Politik und der beteiligten Unternehmen, die daraus resultierenden Belastungen für Mensch und Umwelt bestmöglich zu verringern.“ Entscheidend dafür sei ein konstruktiver Dialog zwischen der Luftverkehrswirtschaft und der Region. Dazu leiste die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main einen wichtigen Beitrag.

Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, sagte: „Der Flughafen Frankfurt gilt als Herzmuskel der hessischen Wirtschaft. Gleichzeitig resultieren aus dem Flugbetrieb auch Belastungen, die vor allem das nähere Umland spürt. Deshalb freut es mich, dass das Land Hessen einen Teil der erhaltenen Dividenden aus der Beteiligung an der Fraport AG als Anschubfinanzierung für die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main genutzt hat. Seitdem unterstützt die Stiftung wichtige soziale, kulturelle und ökologische Projekte in unserer Heimatregion, von denen zahlreiche Menschen profitieren.“

Die Stiftung fördert seit 2006 nachhaltige Ideen und Projekte mit dem Ziel, die Attraktivität der Rhein-Main-Region zu stärken und die Lebensqualität der Menschen rund um den Flughafen zu verbessern. Bisher wurden insgesamt 262 Projekte mit rund 16.500.000 Euro unterstützt. Seit dem Jahr 2020 werden Schwerpunktthemen gesetzt, um die Förderungen noch gezielter einzusetzen. Nach „Heimat“ und „Nachbarschaft“ steht ab Sommer 2025 das Thema „Familie“ im Fokus.

„Mit dem neuen Förderschwerpunkt rücken wir in den kommenden Jahren jene in den Mittelpunkt, die unsere Gesellschaft zusammenhalten: die Familien. Familien leisten einen unentbehrlichen Beitrag zur sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Stabilität unseres Gemeinwesens. Diese Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt möchten wir in diesem Jahr herausstellen“, sagte Rhein.

Folgende Projekte erhalten eine Förderung

Der Förderverein der Weibelfeldschule Dreieich e.V. erhält für das Projekt „Reallabor Weibelfeldschule Zukunftsschmiede TrendHub“ einen Zuschuss von 44.000 Euro. Mit dem Projekt soll schulisches Lernen weiterentwickelt werden. 

Der Kreisausschuss Groß-Gerau erhält für das Projekt „Volk im Schloss“ einen Zuschuss von 20.000 Euro. Geplant ist ein dreitägiges, für Besucherinnen und Besucher kostenloses Festival mit Theater, Konzerten, Kabarett und Comedy, Kinderprogramm sowie Mitmachangeboten im Innenhof von Schloss Dornberg in Groß-Gerau. 

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung erhält für das Projekt „Europäisches Synthesezentrum“ eine Förderung in Höhe von rund 150.000 Euro. Geplant ist die Untersuchung eines Datensatzes zur Biodiversität der europäischen Süßgewässer mit dem Ziel, lebenswichtige Ökosystemleistungen zum Nutzen der Menschheit wiederherstellen zu können.

Die Initiativgruppe Ideen für Biebrich e.V. erhält für die Installation einer passiven Müllfalle („RheinKrake“), mit deren Hilfe im Rhein schwimmender Müll gefangen werden soll, 150.000 Euro. Zum Projekt gehören weitere Maßnahmen wie unter anderem Clean-up-Aktionen und verschiedene Angebote zur Umweltbildung.

Die Offenbacher Kinder- und Jugendfarm OF e.V. erhält für das Projekt „NaNaNa- Nachbarschaft, Natur, Nachhaltigkeit“ eine Förderung von rund 34.000 Euro. Geplant ist die Anlage eines Gartens, in dem Familien, Schulen und pädagogische Einrichtungen aus der Umgebung eigene Beete bewirtschaften.

Das Linden-Theater Geisenheim gGmbH erhält für das Projekt „Inklusives OpenAir Festival im Rheingau“ eine Förderung von 50.500 Euro. Die Rheingauer Werkstätten betreiben das einzige inklusive Kino in Deutschland. Für die Jahre 2025 bis 2028 ist ein Open-Air-Festival in verschiedenen Rheingau-Gemeinden geplant.

Der Landschaftspflegeverband Main-Taunus e.V. erhält für das Projekt „Nachbarschaftshilfe: Wir retten Lurche“ eine Förderung von 40.000 Euro. Der Verband setzt sich für den Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaft ein. Begleitet wird das Projekt mit Aktionen und einem naturpädagogischen Angebot. 

Die ChamissoGarten Initiative für Mensch & Natur gGmbH erhält für das Projekt „Kunst- und Kulturfestival im Frankfurter Idyll“ eine Förderung von rund 82.000 Euro. Das Festival besteht aus zwölf Konzerten sowie einem „Sinnesparcours“ durch den ChamissoGarten.